DJK Neustadt mit dem knappsten aller Ergebnisse bezwungen

DJK Irchenrieth – DJK Neustadt/WN 1:0

In einem spannenden, gegen Ende hin dramatischen Spitzenspiel gelang es der gastgebenden DJK Irchenrieth nicht unverdient, mit ihrer bislang besten Saisonleistung den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer in die Knie zu zwingen. Dabei sahen die vielen Fans aus beiden Lagern eine kampfbetonte Partie mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten.

Nach einer ersten Torannäherung der Gäste, Philipp Gerlach zielte mit seinem Flachschuss nach Querpass von Thomas Fukerider aus 20 Metern links vorbei, riss die Heimelf das Ruder an sich und bestimmte das Geschehen. Hoch konzentriert ging die Müller-Elf zur Sache, wirkte zunächst einsatzfreudiger und war immer einen Schritt schneller. So blieben die Torchancen nicht aus, so in den Spielminuten 8 und 16, als Karel Palka zwei Mal abzog, doch ein jedes Mal im aufmerksamen Gästekeeper Chris Pöhlmann seinen Meister fand. Der Tabellenführer enttäuschte zunächst, bekam keinen Zugriff, wirkte in seinen Aktionen zu langsam und leistete sich immer wieder Ungenauigkeiten. So entstand dann auch der verdiente Führungstreffer für die Platzherren, als die Neustädter in der Vorwärtsbewegung die Kugel im Mittelfeld an Markus Szega verloren. Der Irchenriether Kapitän passte nach einem Sololauf zunächst auf Peter Slajs, der umkuvte Pöhlmann und überließ das Spielgerät dann Karel Palka, der mit einem sehenswerten Schuss ins Tordreieck zum umjubelten 1:0 einlochte. In Folge hielt die Dominanz der Platzherren an, erneut stand Christoph Pöhlmann im Blickpunkt, als er einen Schuß von Peter Slajs – Markus Peetz hatte die Vorarbeit geleistet – gekonnt entschärfte (35.). Die Gäste dagegen blieben bis zum Seitenwechsel in der Offensive wirkungslos und hatten eigentlich keine einzige Tormöglichkeit zu verzeichnen.

Nach dem Pausentee änderte sich das Bild. Manfred Lederer hatte wohl in der Kabine die richtigen Worte gefunden, denn nun zeigte der Tabellenführer eine Reaktion. Bissig in den Zweikämpfen übernahmen die Gäste nun das Kommando und übten Druck auf das einheimische Tor aus. Ein unmittelbar nach dem Wiederanpfiff erzieltes Abseitstor durch Sandro Dotzler leitete eine Druckphase des Ligaprimus ein. Mehrfach kam es nun zu turbulenten Situationen vor dem einheimischen Tor, das von einem glänzend disponierten Matthias Jahn gehütet wurde. So reagierte er bei einem Schrägschuß von Max Fahrnbauer prächtig (50. Minute), lenkte einen „Hammer“ von Philipp Gerlach in der 64. Minute um den Pfosten und auch einen wuchtigen Fernschuß Thomas Fukeriders holte der Irchenriether Goalie aus dem Winkel (70.). Erst als die Gäste ihre Deckung gezwungenermaßen weiter lockerten, kam die Müller-Elf wieder zu eigenen Möglichkeiten. Niels Niemann prüfte dabei in der 75. Minute den Neustädter Torwart Pöhlmann, ehe das Spielgerät nach einem Freistoß an die Querlatte des Gästegehäuses klatschte (80. Minute). Aufgrund der vielen Unterbrechungen in Halbzeit 2 – vor allem die Irchenriether Spieler nutzten natürlich jede Gelegenheit, um bei verletzungsbedingten Pausen Zeit von der Uhr zu nehmen – ließ der nicht immer überzeugende Unparteiische gleich 11 Minuten nachspielen. Neustadt setzte nun total auf Offensive und bekam in der 9. Minute der Nachspielzeit die große Chance, zumindest einen Punkt mitzunehmen. Bei einem Getümmel im heimischen Strafraum wurde Max Fahrnbauer umgerissen, wonach der Schiedsrichter zum Entsetzen der Irchenriether Spieler und Zuschauer auf den „ominösen Punkt“ zeigte. Matthias Jahn avancierte nun zum „Man oft he Match“, denn er entschärfte den von Philipp Gerlach getretenen Strafstoß und hielt damit die drei Punkte fest.

Gezeichnet von den aufregenden 101 Minuten, aber strahlend über beide Ohren äußerte sich Irchenrieths Coach Matthias Müller unmittelbar nach dem Abpfiff: „Wahnsinn. Natürlich sind wir glücklich, dieses heiße Match gewonnen zu haben. Dabei haben wir von Beginn an gezeigt, dass wir unbedingt als Sieger vom Platz gehen wollen. In Halbzeit 1 haben wir den Tabellenführer beherrscht, wenn der keine einzige Torchance hat, dann heißt das schon was. Nach der Pause haben wir den Zugriff verloren, da wurde es eng, am Ende hätten wir bei zwei Konterangriffen den Sack zumachen müssen. Dass wir dann noch einen Elfmeter gegen uns kriegen und den schadlos überstehen, hat heute so sein sollen. Aufgrund der Spielanteile hätte wohl auch ein Unentschieden gepasst, nun haben wir gewonnen und sind wieder im Rennen zurück“.

Ein während der Partie leidenschaftlich mitgehender Gästetrainer Manfred Lederer, der sich vom Schiedsrichter sogar die gelbe Karte zeigen lassen musste, wirkte nach der ersten Niederlage seiner Mannschaft überraschend gefasst. “Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat alles gegeben. Sicher haben wir in Halbzeit 1 nicht gut gespielt, immer wieder unnötig Bälle verloren, so wie vor dem entscheidenden Treffer. Nach der Pause haben wir dann kräftig zugelegt, wenn da der ein oder andere Pass in die Spitze genauer gekommen wäre, hätten wir wahrscheinlich nicht verloren. Nun, dass es uns irgendwann erwischt, war klar. Die Niederlage ist kein Beinbruch, wir schauen nach vorne und wollen am nächsten Sonntag wieder in die Erfolgsspur zurück“.

Tore: 1:0 Karel Palka (31.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Tobias Thorn (90.+6/DJK Irchenrieth)
Besondere Vorkommnisse: Philipp Gerlach (DJK Neustadt/W) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Matthias Jahn (90.+9)
Schiedsrichter: Siegfried Stelzer (Windischeschenbach) – Zuschauer: 200

Bilder zum Spiel auf www.fupa.net