Im Spitzenspiel der DJK Neustadt/WN gegen den TSV Eslarn reichte es nur zu einem Unentschieden

DJK Neustadt/WN – TSV Eslarn 2:2

Bestes Fußballwetter und eine ansprechende Zuschauerkulisse boten den angemessenen Rahmen für dieses Topduell der Kreisklasse Ost, bei dem sich die beiden Spitzenmannschaften in einer Partie mit zwei unterschiedlichen Hälften am Ende mit einem gerechten Remis trennten.

In dieser über weite Strecken fair geführten Auseinandersetzung mussten sowohl die Gäste aus Eslarn, als auch die Gastgeber auf wichtige Spieler verzichten. Während bei der Grenzlandelf neben dem rotgesperrten Michael Rupp auch der neben Adam Like zweite Goalgetter Matej Dobias urlaubsbedingt fehlte, erweiterte Marco Schaupert beim Spitzenreiter die immer länger werdende Liste von Langzeitverletzten. Der Mittelfeldspieler zog sich in Pleystein einen Kreuzbandriß zu und wird wohl in dieser Saison nicht mehr zur Verfügung stehen.

Nachdem Schiedsrichter Wilhelm Fritz aus Weiden die Partie eröffnet hatte, gehörten die ersten fünf Minuten dem Gast, der mit viel Ballbesitz schon versuchte, ein wenig Druck auszuüben, ohne jedoch in den Strafraum der DJK vorzudringen. Dann aber übernahm der Ligaprimus mit Macht das Zepter, ging zweikampfstark zu Werke und fuhr immer wieder gefährliche Gegenzüge. Die Gäste enttäuschten zunächst auf der ganzen Linie, vor allem von ihrer gefürchteten Offensive war nichts zu sehen. So war die 2:0-Führung zur Halbzeit auch der Lohn für eine engagierte Vorstellung der Heimelf.

Dem Führungstreffer nach fast einer Viertelstunde ging ein kapitaler Fehler eines Gästeabwehrspielers voraus, der beim Versuch zu klären, eine „Kerze“ produzierte. Gedankenschnell schnappte sich Steffen Markl die Kugel und schlenzte sie maßgerecht und eiskalt ins lange Eck. Dieser Treffer beeindruckte den Gast, der in Folge immer wieder Fehlpässe produzierte und kaum einmal einen ordentlichen Angriff zustande brachte. „Das ist zu wenig“, rief TSV-Schlussmann Patrick Herdegen seinen Mitspielern zu und forderte sie auf, endlich mehr zu investieren. Nach 38 Minuten lag der Tabellenzweite dann aber bereits mit 0:2 im Rückstand. Steffen Markl setzte sich im Mittelfeld energisch durch, legte prächtig für Felix Staffe in die Gasse, der alleine vor dem Gäste-Goalie keine Nerven zeigte und ins linke untere Eck einschob.

Zur Pause war eine laute Kabinenansprache von TSV-Trainer Bernd Häuber unüberhörbar, der seine Mannen nach wenigen Minuten schon wieder aus der Kabine aufs Feld schickte. Und er hatte scheinbar auch Gehör gefunden, denn sein Team wirkte sofort entschlossen, drückte aufs Gaspedal und war nach 49 Minuten wieder im Spiel. Als einem DJKler das Leder bei einem verunglückten Abwehrversuch an die Hand gesprungen war, zeigte der Unparteiische sofort auf den ominösen Punkt. Ondrej Kral ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte den Strafstoß zum 1:2. Nun setzten die Gäste gegen eine sichtlich getroffene Heimelf sofort nach und kamen nur wenig später zum Ausgleich. Adam Like war im Mittelfeld nur unzureichend attackiert worden, steckte geschickt für den eingewechselten Michael Bauer durch, der am die Kugel noch berührenden Christoph Pöhlmann vorbei auf 2:2 stellte. In Folge bestimmte nun der Rangzweite die Szenerie, stand mehrfach vor der Führung, scheiterte aber immer wieder am glänzend reagierenden DJK-Schlussmann Chris Pöhlmann. So in der 74. Minute, als der Neustädter Keeper bei einer Riesenchance für den TSV zunächst gegen Adam Like und im Nachschuß auch gegen Michael Bauer rettete. Eine Minute später hätte er wohl keine Chance gehabt, als Ondrej Kral aus gut 25 Metern abzog, das Spielgerät aber um Zentimeter sein Ziel verfehlte. Der Gastgeber verlor nach dem Wechsel seine Linie und agierte immer wieder nur mit weiten Bällen, die aber postwendend zurück kamen. Dennoch boten sich dem Ligaprimus noch zwei gute Möglichkeiten, seinerseits den Lucky Punch zu setzen. Zunächst „schnippte“ Philipp Gerlach einen 20-Meter-Freistoß in der 81. Minute nur knapp am Tordreieck vorbei, ehe Sandro Dotzler quasi in allerletzter Sekunde die Chance verpasste, den Gästen doch noch den Knockout zu versetzen. Nach einem Konter bekam er von Phlipp Gerlach eine maßgerechte Flanke serviert, köpfte aber freistehend aus kurzer Distanz am Gästekasten vorbei. So blieb es am Ende bei einem leistungsgerechten Remis, das den Abstand zwischen beiden Teams weiter auf drei Punkte hält.

Gästetrainer Bernd Häuber freute sich, dass seine Mannen durch eine engagierte Leistung nach der Pause den „Karren“ noch aus dem Dreck gezogen hatten: „Ich kann natürlich nach einem 0:2-Rückstand zur Pause mit dem Unentschieden leben. Das was wir in Halbzeit 1 geboten haben, war schwach. Ich habe zur Halbzeit eine Reaktion gefordert, denn so konnten wir uns hier nicht präsentieren. Meine Jungs haben dann auch zugelegt, bei ein wenig mehr Glück können wir das Ding dann auch noch gewinnen. Am Ende steht ein gerechtes 2:2“.

DJK-Coach Manfred Lederer war nach dem Schlusspfiff sichtlich angefressen: „Warum wir uns nach der Pause so das Spiel aus der Hand nehmen lassen, weiß ich nicht. Da bringen wir 45 Minuten unsere Spielidee sehr gut auf den Platz, um nach dem Ausgleich – über die Berechtigung des Handelfmeters zuvor lässt sich meiner Meinung nach streiten – unsere Linie zu verlieren. Immer wieder nur weite Bälle, die postwendend zurück kamen, kein Ball halten mehr, kaum mehr Kombinationen. Zudem haben in Halbzeit 2 einige meiner sonstigen Leistungsträger nicht mehr ihr Potenzial abgerufen. Unter diesen Umständen muss ich, auch wenn es mir schwer fällt, das Unentschieden akzeptieren“.

Tore: 1:0 Steffen Markl (13.), 2:0 Felix Staffe (38.), 2:1 Ondrej Král (49. Handelfmeter), 2:2 Michael Bauer (53.)
Schiedsrichter: Wilhelm Fritz (SV Amstetten) – Zuschauer: 250

Bilder zum Spiel auf www.fupa.net