Lederer-Mannen holen sich die „Pole“ – DJK Neustadt nach 1:0 in der Waldauer Elm-Arena neuer Spitzenreiter

SV Waldau – DJK Neustadt/WN 0:1

Vom Anpfiff weg zeigte der Gast aus Neustadt deutlich den absoluten Willen, seit 2017 endlich einmal wieder gegen Waldau zu gewinnen, natürlich hauptsächlich, um seine „weiße Weste“ zu behalten. Sofort übernahm die DJK die Initiative und drängte ihren Gastgeber in die eigene Hälfte zurück. Immer wieder mit seinen schnellen Außenspielern die einheimische Deckung aufreißend, erarbeitete sich die Lederer-Elf mehrere gute Einschussmöglichkeiten, ließ diese aber liegen. Zwei Mal Felix Staffe, einmal jeweils Philipp Gerlach und Thomas Fukerider hatten den verdienten Führungstreffer auf dem Fuß, brachten das „Runde“ aber nicht an Keeper Markus Müssig vorbei ins Netz. Waldau dagegen wehrte sich in Defensive nach Kräften und wartete vorne geduldig auf Fehler des favorisierten Gastes. Nur einmal geriet das Neustädter Tor in Halbzeit 1 dabei in Gefahr, der aus halblinker Position auf Christoph Pöhlmann frei zulaufende David Woldrich wartete aber zu lange mit dem Abschluss und wurde in letzter Sekunde von Florian Bösl noch abgeblockt. Kurz vor dem Seitenwechsel sorgte dann Schiedsrichterroutinier Siegfried Scharnagl für Aufregung in beiden Lagern. Zunächst brachte DJK-Abwehrspieler Max Fahrnbauer den Waldauer Trainersohn Noah Linge nach einem schnellen einheimischen Gegenzug zwanzig Meter vor dem Neustädter Tor zu Fall, war dabei aber eigentlich „letzter Mann“. Mit „Dunkelgelb“ bedacht kam er, sehr zum Unmut der SVW-Fans und Spieler, noch gut weg. Sechs Zeigerumdrehungen später sorgte der „Mann in Schwarz“ dann auch auf der Gegenseite für Aufsehen, als er nach einem klaren Foulspiel an Philipp Gerlach in der Waldauer „Box“ weiterspielen ließ. So ging es mit einem für den Favoriten unbefriedigenden torlosen Remis in die Kabinen.

Nachdem die Mannschaften wieder aufs Spielfeld zurück gekehrt waren, ließ der Druck der Gäste merklich nach. Waldau setzte sich nun besser in Szene, verschaffte sich auch mehr Spielanteile, zu einer wirklich klaren Einschusschance kam der SVW aber nicht, auch weil er im Abschluss einige Male zu umständlich agierte. Erwähnenswert war da einzig ein Alleingang von Yannick Woppmann, der Gästekeeper Christoph Pöhlmann mit einem Flachschuß aber vor keine großen Probleme stellte (73.). Aber auch die Gäste taten sich gegen eine nun noch tiefer stehende SV-Deckungsreihe schwer, „Aufreger“ zu kreieren. Einzig Thomas Fukerider stand nach einer Lalenko-Flanke plötzlich frei vor Markus Müssig, schoss diesen jedoch aus kurzer Entfernung an. Die einheimische Abwehr stand also gut, die erste grobe Unkonzentriertheit sollte dann aber sofort bestraft werden. Nach einem abgefangenen Waldauer Angriff kam Youngster Thomas Fukerider in Ballbesitz, steckte geschickt zu Philipp Gerlach durch, der am heraus stürzenden Markus Müssig vorbei flach im kurzen Eck zum „Tor des Tages“ einnetzte. Ja und nur eine Minute später tauchte der Neustädter Goalgetter, von Felix Staffe freigespielt, erneut alleine vor dem SV-Tor auf, „schnippte“ das Spielgerät aber über den Querbalken ins Aus. In den Schlussminuten versuchte Waldau zwar noch einmal verzweifelt, zumindest einen Punkt zu retten, doch die meist hoch vor das Gästetor geschlagenen Bälle konnten von den Gästeabwehrspielern geklärt werden. Es blieb am Ende beim knappen Sieg der Kreisstädter, die sich damit auf Tabellenplatz 1 hievten.

Gezeichnet von aufregenden 92 Minuten zog SV-Coach Hans-Jürgen Linge unmittelbar nach Spielschluß ein Resumee: „Schade, ich habe vor dem entscheidenden Treffer für Neustadt ein Foulspiel an einem meiner Spieler gesehen. Wer weiß, ob die DJK bei einer Ahndung überhaupt noch ein Tor gemacht hätte. Zusammenfassend ist es natürlich ein verdienter Sieg der Gäste, schon aufgrund der deutlichen Dominanz vor der Pause und mehreren, allerdings vergebenen guten Torchancen. Da hatten wir mit den schnellen Leuten auf der Außenbahn große Probleme. Ansonsten mache ich meinen Jungs keinen Vorwurf, außer vielleicht, dass man denken musste, ich hätte das Schießen aufs Tor verboten, weil wir manchmal einfach zu lange mit dem Abschluß gewartet haben„.

Auch ein erleichterter Manfred Lederer sprach von einem letztlich berechtigten Sieg seiner Truppe: „Schon aufgrund unserer Dominanz vor der Pause haben wir zu Recht den Dreier eingefahren. Doch müssen wir da eigentlich bei ein paar Riesendingern schon eine Vorentscheidung schaffen, ein 2 bis 3:0 hätte Ruhe einkehren lassen. So blieb es unnötig spannend, auch weil ich nach der Halbzeit urlaubsbedingt Einwechselspieler bringen musste, die nicht regelmäßig trainieren, das hat man dann auch sofort gemerkt“.

Tore: 0:1 Philipp Gerlach (76.)
Schiedsrichter: Siegfried Scharnagl (SC Mähring) – Zuschauer: 80