TSV Pleystein – DJK Neustadt/WN 0:4
Am Ende stand ein auch in der Höhe verdienter Sieg des Tabellenführers zu Buche, der bei konsequenterer Ausnutzung seiner Großchancen ab Mitte der zweiten Hälfte noch höher hätte gewinnen können. Beim TSV Pleystein dagegen haderte man mit dem Geschehnis in der 52. Minute, als sich dem Gastgeber die Riesenmöglichkeit bot, den Ausgleich zu erzielen. „Wer weiß, wie die Partie dann gelaufen wäre“, hieß es nach dem Spiel aus dem Munde vieler Anhänger der Elf vom Kreuzberg.
Doch nun der Reihe nach. Dem Spitzenreiter aus Neustadt gelang ein Auftakt nach Maß, denn er ging bereits in der 5. Minute in Front. Nach einem zu kurz abgewehrten Gerlach-Eckstoß nahm Steffen Markl die Kugel mit vollem Risiko aus der Luft, traf einen Pleysteiner, wodurch sich das Spielgerät abgefälscht als Bogenlampe über dem verdutzten TSV-Keeper Marco Baumer ins lange Eck senkte. Pleystein schien kurzzeitig geschockt, kam danach aber langsam ins Spiel. Nachdem Marco Wurdack eine erste Pleysteiner Chance per Kopf nicht verwerten konnte (11.), hätten die Gäste in der 16. Minute fast auf 0:2 gestellt. Am gewaltigen Schuss des von Marco Schaupert auf die Reise geschickten Außenverteidigers Max Fahrnbauer hatte der einheimische Keeper aber noch die Fingerspitzen dran und lenkte das „Runde“ an die Querstange. Sechs Zeigerumdrehungen später bot sich dem jungen, stets für Unruhe sorgenden TSV-Angreifer Volker Lorenz die erste von zwei Großchancen der Partie, als er relativ freistehend mit seinem Drehschuß nur knapp das Ziel verfehlte. Bis zur Pause kontrollierten die Gäste dann das Geschehen, ohne dabei die Räume, die ihnen die gut mithaltenden Gastgeber boten, „gewinnbringend“ zu nutzen. Mit gewohnt viel Ballbesitz erarbeiteten sie sich dennoch noch einige Einschussmöglichkeiten, doch zielte Philipp Gerlach einmal knapp vorbei (31.), dann entschärfte TSV-Schlussmann Baumer einen Gewaltschuss des Neustädter Torjägers (33.) und schließlich setzte sich Felix Staffe gleich gegen drei Pleysteiner im Strafraum durch, spielte jedoch quer, anstatt aus aussichtsreicher Position selbst abzuschließen (38.)
Nach dem Wechsel schien der Tabellenführer auf eine schnelle Vorentscheidung auszugehen, ein gefährlicher Heber von Bastian Forster segelte nur knapp über das einheimische Gehäuse. Danach nahmen sich die Kreisstädter allerdings unverständlicherweise eine zehnminütige „Auszeit“, produzierten Fehlpässe am laufenden Band und brachten sich damit selbst in Schwierigkeiten. Höhepunkt dieser Phase voller Konzentrationsmängel war ein Missverständnis zwischen DJK-Abwehrspieler Florian Bösl und seinem Keeper Chris Pöhlmann, das den lauernden Volker Lorenz halblinks vor dem verlassenen Neustädter Tor in Ballbesitz brachte, doch zeigte der junge Stürmer Nerven und setzte die Kugel nur ans Außennetz. Diese Szene sollte den negative Knackpunkt für den TSV bilden, denn danach war von der Linz-Elf nichts mehr zu sehen. „Wachgerüttelt“ durch die unbeschadet überstandene brenzlige Situation zog der Ligaprimus nun gewaltig an und ließ dem Gastgeber keine Chance mehr. Dabei ließen die Gäste eine ganze Reihe guter Einschußmöglichkeiten liegen, trafen aber dennoch noch drei Mal ins Schwarze. Zunächst versenkte Youngster Thomas Fukerider eine weite Farnbauer-Flanke aus kurzer Distanz im Netz (56. Minute), dann stand der eingewechselte Sandro Dotzler nach Zuspiel und vorangegangenem Solo von Felix Staffe goldrichtig und drückte zum 0:3 ein. Schließlich durfte Philipp Gerlach sein Torkonto nach mehreren vergeblichen Versuchen auch noch auf 10 Saisontreffer erhöhen, als er einen Paß Steffen Markls aufnahm, auf und davon zog, noch den Keeper umspielte und einschob.
DJK-Trainer Manfred Lederer sprach von einem verdienten Sieg seiner Mannen, den „Durchhänger“ nach der Pause wird er diese Woche allerdings noch intensiv zur Sprache bringen. „Die frühe Führung hat uns natürlich in die Karten gespielt. Danach haben wir den Raum zu wenig genutzt, um schon zur Halbzeit für Ruhe zu sorgen. Was dann nach der Pause los war, unglaublich. Hier kannst du dich um den Lohn deiner Arbeit bringen. Am Ende dann müssen wir noch mehr Tore schießen, die letzte halbe Stunde haben wir nichts mehr anbrennen lassen“, so der Neustädter Coach, der von der insgesamt fairen Gangart in dieser Partie angetan war.
Tore: 0:1 Steffen Markl (5.), 0:2 Thomas Fukerider (56.), 0:3 Sandro Dotzler (74.), 0:4 Philipp Gerlach (85.)
Schiedsrichter: Hans Stubenvoll (VfB Mantel) – Zuschauer: 120