DJK Neustadt – FC Kaltenbrunn 4:1 (2:1)
Einen schwer erkämpften „Arbeitssieg“ landete die Lederer-Elf gegen einen über eine Stunde lang äußerst unbequemen Gegner, der dem Spitzenreiter heftigst Widerstand leistete. Die sonst übliche „Abtastphase“ entfiel dabei, denn die Gäste legten los wie die Feuerwehr und gingen bereits mit ihrem ersten Angriff in Front. Ermito Arana hatte sich auf der linken Angriffsseite gegen einen zu sorglos attackierenden Neustädter Abwehrspieler durchgesetzt, setzte Trong Nguyen ein, der mit trockenem Rechtsschuß flach ins linke untere Toreck traf (2.). Nun war der Tabellenführer sofort gefordert, schaltete einen Gang hoch und stellte sieben Minuten später schon den Gleichstand her. Einen weiten Ball Yannick Buschs bugsierte Patrick Michl per Kopf am zögernd herauslaufenden Gästeschlussmann Thomas Wagner vorbei zu Felix Staffe, der die Kugel nur noch ins leere Tor schieben musste. Wer nun dachte, das Spiel nähme den erwarteten Verlauf, sah sich überrascht. Die Gäste erwiesen sich als äußerst kampfstark, attackierten die einheimischen Kreativkräfte immer wieder frühzeitig mit großem körperlichen und läuferischen Einsatz, um selbst über den überragenden Spielmacher Hosea Lodi gefährliche Gegenzüge zu kreieren. So brachte die DJK keine Ruhe in ihr Spiel, auch weil sie zu wenig dagegen und den Ball oft zu lange hielt. Lange lieferten sich beide Mannschaften einen „Zermürbungskampf“ im Mittelfeld, erst in der Schlußphase von Halbzeit 1 wurden den wenigen Fans wieder „Highlights“ geboten. Zunächst setzte sich Felix Staffe geschickt gegen einen FC-„Defender“ durch, legte clever quer, wo Philipp Gerlach zu einem wuchtigen Direktschuß ansetzte, den Torwartroutinier Wagner mit einer Glanzparade gerade noch entschärfte. Die nachfolgende Ecke brachte dann doch die erstmalige Führung für die Kreisstädter. Nach Hereingabe von Patrick Michl schraubte sich Innerverteidiger Florian Bösl hoch und wuchtete das Spielgerät per Kopf ins kurze Eck. Völlig unbeeindruckt antworteten die Gäste fast postwendend. Zunächst tauchte Lodi Hosea frei vor DJK-Goalie Laurenz Flor auf, der aber das Duell 1 gegen 1 für sich entschied. Dann drang Shishir Adikari mit kraftvollem Einsatz in die DJK-Box ein, legte zurück, wo Trong Nguyen per Direktabnahme nur knapp am Tor vorbei zielte.
DJK-Coach Manfred Lederer fand zur Halbzeit deutliche Worte, doch zunächst änderte sich das Bild kaum. Erst nach gut einer Stunde bekam der Tabellenführer die Partie endlich in den Griff, auch weil die Gäste ihrem unglaublich kräfteraubenden Spiel Tribut zollen mussten und sichtlich nachließen. Ein Doppelschlag versetzte ihnen schließlich den endgültigen Knockout. Von Bastian Forster eingesetzt, versuchte sich Philipp Gerlach mit sattem Linksschuß, Torwart Wagner wehrte zu kurz ab und Thomas Fukerider schob ein. Nur sechzig Sekunden später schlug der Torschütze einen Eckball vors Tor, wo Abwehrrecke Florian Bösl das Leder per Direktschuß in die Maschen drosch. Nun war die Messe gelesen. Gegen einen demoralisierten Gegner ließ der Spitzenreiter in der verbleibenden Spielzeit Ball und Gegner laufen, ehe der Schiedsrichter ein für alle Akteure vor allem körperlich in hohem Maße forderndes Match abpfiff.
Trotz des durch die Irchenriether Niederlage noch aufgewerteten Heimsiegs, zeigte sich Manfred Lederer kritisch gegenüber dem, was seine Mannen fast eine Stunde lang geboten hatten. „Da haben wir vieles nicht gut gemacht. Zweikämpfe und die Aggressivität des Gegners nicht aufgenommen, den Ball zu lange gehalten und die wenigen Räume, die die Kaltenbrunner uns gelassen haben, nicht genutzt. Die letzte halbe Stunde – ich habe vermutet, das der FC sein dauerndes Attackieren nicht durchhält – da haben wir dann überzeugt. Wichtig war, dass wir nach dem Führungstreffer sofort zurück gekommen sind und dann auch die Geduld hatten, zu warten, bis der Gegner müde wurde.“
Gästetrainer Stefan Stubenvoll war schon ein wenig stolz auf die Leistung seiner Mannschaft, haderte aber mit der Entscheidung des Schiedsrichters, das Tor zum Ausgleich anerkannt zu haben: „Schade. Aus meiner Sicht, war der den Ball verlängernde Spieler klar im Abseits. Wenn wir da kein Gegentor kassieren, dann hätten wir heute vielleicht sogar etwas holen können. Ich hatte das erste Mal seit langer Zeit meinen kompletten Kader zur Verfügung, das hat man gemerkt. Unser Vorhaben, taktisch so aufzutreten, hat den Neustädtern lange Probleme bereitet. Am Schluß ist der Sieg natürlich verdient. Unser Fokus richtet sich jetzt vollkommen auf das Heimspiel gegen den ASV Neustadt, das wollen und werden wir gewinnen!“
Tore: 0:1 (3.) Trong Nguyen, 1:1 (9.) Felix Staffe, 2:1 (37.) Florian Bösl, 3:1 (72.) Thomas Fukerider, 4:1 (73.) Florian Bösl
Schiedsrichter: Wolfgang Bäumler (FSV Waldthurn) – Zuschauer: 40