SG SV Etzenricht II / SC Luhe Wildenau II – DJK Neustadt/WN 1:2
Gemessen an der Mehrzahl der Einschußchancen landete der Tabellenführer einen verdienten Sieg beim Liganeuling, der sich allerdings gut aus der Affäre zog und der erwartet unbequeme Spielpartner für die Lederer-Elf war. Dabei hätte die auf dem Etzenrichter B-Platz ausgetragene Partie fast mit einem Paukenschlag begonnen: Der Zeiger der Uhr hatte noch keine ganze Umdrehung absolviert, da stand Marvin Melchner nach einer Flanke von Ersin Tiryaki plötzlich völlig frei im Strafraum, köpfte jedoch am DJK-Kasten vorbei. Diese Großchance, es sollte allerdings die einzige des ganzen Spiels bleiben, diente für die Gäste scheinbar als „Wachmacher“, denn sie übernahmen in Folge mit gewohnt viel Ballbesitz deutlich das Kommando, kontrollierten Ball und Gegner und ließen sich auch durch das frühzeitige Attackieren der SG-Angreifer aus der Ruhe bringen. In der 23. Minute schien dann das 0:1 fällig, als Gästeaußen Thomas Fukerider nach einer geschickt vorgetragenen Kombination plötzlich alleine auf das von Daniel Biebl zulief, jedoch im Abschluß zu überhastet agierte und weit über den Kasten zielte. Ein Fernschuß von Leroy Häffner, den Daniel Biebl nur mit Mühe parierte (37.) ging dann dem Führungstreffer für den Ligaprimus voraus. Felix Staffe setzte sich am linken Flügel geschickt im 1 gegen 1 gegen Thomas Paulus durch, passte scharf vor das Tor, wo Steffen Markl goldrichtig stand und zum 0:1 eindrückte (38. Minute). Mit diesem Ergebnis ging es dann auch in die Kabinen.
Wie schon in den letzten Partien präsentierten sich die Neustädter auch in Etzenricht nach der Pause sofort hellwach und drückten sofort auf das 2:0. Zwei Mal stand dabei Philipp Gerlach im Mittelpunkt: Zunächst setzte sich der DJK-„10er“ im Strafraum gleich gegen mehrere Gegenspieler durch, um die Kugel dann mit dem rechten Fuß knapp am Kasten vorbei zu schlenzen. Sekunden später sah er sich erneut in Schußposition, nach kurz ausgeführtem Eckstoß nach er Maß, doch fehlten beim angeschnittenen Linksschuß aus 20 Metern ebenfalls nur Zentimeter. Der zweite Gästetreffer lag also in der Luft und sollte dann auch fallen. Nach einem Freistoß von Leroy Häffner aus dem Halbfeld segelte die Kugel zunächst über Freund und Feind hinweg. Der nach vorne geeilte Innenverteidiger Florian Bösl holte sie sich noch vor Überschreiten der Außenlinie, setzte sich in der Nähe der Eckfahne geschickt gegen einen SG-Akteur durch und legte für Steffen Markl zurück. Dessen Schuß wurde von Daniel Biebl zunächst an den Pfosten gelenkt, den Abpraller versenkte dann allerdings Bastian Forster zum 0:2. In Folge bestimmten die Gäste weiter das Geschehen, kamen zur ein oder anderen Chance, nichts deutete darauf hin, dass es noch einmal spannend werden könnte. Als die Platzherren, die nun gezwungenermaßen mehr tun mussten, in der 69. Minute plötzlich den Anschlußtreffer markiert hatten, war das Match wieder offen. Einen hoch in den Strafraum geschlagenen Freistoß von Ersin Tiryaki wuchtete Innenverteidiger Johannes Wunder per Kopf zum 1:2 ins Netz, der Neuling war wieder dran. Sofort wurde deutlich, dass dieser Treffer beim Tabellenführer Wirkung gezeigt hatte, denn der verlor plötzlich sowohl Ordnung als auch spielerische Linie. Die Schützlinge von Dieter Fischer setzten nun alles auf eine Karte, waren aber meist am Strafraum mit ihrem Latein am Ende. Auf der anderen Seite boten sich den Gästen gegen eine entbößte SG-Deckung beste Kontermöglichkeiten, die allerdings schon fast fahrlässig liegen gelassen wurden. Am Ende blieb es schließlich beim „engen“ 2:1 für die Kreisstädter, die damit, trotz großer Personalprobleme, eine erfolgreiche Vorrunde auf Platz 1 abschließen dürfen.
„Wir wollten den Spitzenreiter ein wenig ärgern, ich denke das ist uns, trotz der Niederlage, auch gelungen. Leider haben wir die Großchance in der ersten Minute nicht genutzt, das hätte uns natürlich in die Karten gespielt. Insgesamt kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, Einstellung, Wille und Kampfgeist haben gestimmt. Mit den erreichten 16 Punkten zum Ende der Vorrunde können wir sehr zufrieden sein“, sagte SG-Coach Dieter Fischer nach der Partie.
Gästetrainer Manfred Lederer sprach von einem verdienten Sieg seiner Mannschaft, „not amused“ war er jedoch über die Vorstellung in den letzten 20 Minuten. „Zunächst hatten wir Glück, danach haben wir das Spiel und den Gegner kontrolliert. Meine Mannschaft hat dabei wie gefordert geduldig agiert, die beiden Tore waren auch schön heraus gespielt. Dass wir uns dann aber durch den Anschlußtreffer so beeindrucken lassen, verstehe ich nicht. Da haben wir aufgehört, Fußball zu spielen. Zudem müssen wir die beiden großen Konterchancen, einmal 3 gegen 1 und einmal 5 gegen 2 auf jeden Fall zum entscheidenden Treffer nutzen„.
Schiedsrichter: Karlheinz Klein jun. (Detag Weiden) – Zuschauer: 50
Tore: 0:1 Steffen Markl (38.), 0:2 Bastian Forster (54.), 1:2 Johannes Wunder (69.)