SV Raigering U19 – DJK Neustadt/WN U19 5:5 (1:2)
Es gibt Spiele im Leben eines Fußballers oder auch Trainers, die wird er nie vergessen. Dazu zählt sicher dieses unglaublich spannende Abendmatch auf dem Raigeringer Kunstrasen, bei dem eine wiederum mit dem letzten Aufgebot angetretene Gästeelf dem hochfavorisierten Gastgeber verdient einen Punkt abknöpfte. Dabei ließen sich die mit beeindruckendem Einsatzwillen zu Werke gehenden Gäste auch durch einer ganze Reihe von Nackenschlägen nicht klein kriegen.
Aus dem ohnehin „dünnen“ Kader von nur 14 Spielern fehlten der DJK vor dieser Partie wegen Krankheit, Verletzung und berufsbedingt vier Jungs, so dass man erneut zwei B-Jugendliche zur Unterstützung mit in den Amberger Vorort genommen hatte. Vom Anpfiff weg diktierte der Gastgeber (im Kader 23 Spieler, davon mehrere mit Oberligaerfahrung) klar das Geschehen, hatte gefühlt 75 Prozent Ballbesitz, konnte aber die defensiv eingestellten Gäste zunächst nicht in Bedrängnis bringen. Schon nach 12 Minuten musste dann DJK-Innenverteidiger Robert Bergler verletzt ausgewechselt werden, Lucas Piehler übernahm seinen Part und füllte diesen hervorragend aus. Mit zunehmender Spieldauer häuften sich nun die Chancen des SVR, der ganz auf Konter eingestellte Gast dagegen fuhr immer wieder gefährliche Gegenzüge und schlug dabei eiskalt zu. Eben erst eigenwechselt, köpfte Dennis Girke nach einer genau getimten Flanke von Tom Fukerider zum 0:1 ein. Die Freude währte aber nur kurz, denn Neustadts Keeper Laurenz Flor ließ einen an sich harmlosen Fernschuss von Timo Rubenbauer zum 1:1 passieren. Unbeeindruckt kämpften die Gäste weiter und gingen erneut in Front. Eckstoß Luca Herbrecher, „Kopfballungeheuer“ Dennis Girke steigt erneut hoch und trifft zum 1:2. So ging es auch in die Pause.
Nach Wiederbeginn schalteten die Platzherren erwartungsgemäß gleich zwei Gänge hoch, Neustadt noch mehr im Verteidigungsmodus, aber weiter äußerst effektiv in der Chancenverwertung. Nach einem schnellen Gegenzug wird Luca Herbrecher im Strafraum umgestoßen, Felix Treml schnappt sich die Kugel und verwandelt den „Elfer“ humorlos zum 1:3. Die dann folgenden Geschehnisse waren nichts für schwache Nerven. Fast im Gegenzug kommt Raigering wieder heran, der sonst so sichere Laurenz Flor lässt erneut einen Weitschuß von Max Hiltl durch die Hände rutschen, 2:3. Ja zehn Minuten später gleichen die Platzherren gar aus, als ein verdeckter Flachschuss von Timo Mutzbauer den Weg ins lange Eck findet. Dreht sich nun die Partie? Weit gefehlt, trotz einiger stark angeschlagener Akteure setzt Tom Fukerider den nächsten Neustädter Nadelstich und bringt seine Farben nach blitzsauberem Konter erneut in Führung. Nun setzte Raigering alles auf eine Karte, im Gästestrafraum brannte es fast ohne Pause lichterloh, die mit unglaublichem Engagement zu Werke gehenden Gäste wehrten sich fast 14 Minuten leidenschaftlich gegen den nächsten Gegentreffer, den Simon Koller per direkt verwandeltem Freistoß dann aber doch markierte. Nun wollten die Platzherren den Sieg und drängten die Gäste, die mittlerweile sogar verletzte Spieler wieder zurück aufs Feld schicken mussten, weit in ihre Hälfte zurück. Drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit schien dieser unvergessliche Abend dann ein trauriges Ende für die DJK zu nehmen, als einem Abwehrspieler aus einem halben Meter (!) an die Hand geschossen wurde und der Schiedsrichter auf Strafstoß entschied. Timo Rubenbauer ließ sich die Chance nicht entgehen und traf zur erstmaligen Führung des SV Raigering. Wer nun geglaubt hatte, dass die auf dem „Zahnfleisch“ daher kommenden Jungs des dem Herzinfarkt nahen Trainerduos Neumann/Schaupert endgültig besiegt wären, sah sich getäuscht. 90. Minute: Entlastungsangriff Neustadt, Eckstoß für die DJK. Luca Herbrecher zieht die Kugel vor das Raigeringer Gehäuse, wo sie zunächst an Freund und Feind vorbeirauscht, ehe der am langen Eck lauernde Felix Treml zum frenetisch gefeierten Ausgleich einköpft. Den hochverdienten Punkt ließen sich die Gäste dann auch in der dreiminütigen Nachspielzeit nicht mehr nehmen und fühlten sich berechtigterweise nach dem Spiel irgendwie als der moralische Sieger.