Erste verliert in Moosbach trotz drückender Überlegenheit

SpVgg Moosbach – DJK Neustadt 1:0 (1:0)

Sichtlich zufrieden nahm Moosbachs Trainer Mario Neuber nach dem Schlußpfiff die Glückwünsche entgegen: „Was soll ich sagen? Ohne eine richtige Torchance und ersatzgeschwächt den Spitzenreiter geschlagen, ich bin stolz auf meine Mannschaft, die kämpferisch alles rausgehauen hat, was möglich war. Wir wussten um unsere Chance, denn zuhause sind wir einfach schwer zu bezwingen. Natürlich hatten wir in vielen Situationen das Glück auf unserer Seite, doch interessiert das jetzt niemanden mehr. Der Klassenerhalt ist eingetütet, nur das zählt für mich“, so Neuber nach aufregenden 95 Minuten, in denen sein Team den Führungstreffer nach einem Torgeschenk der favorisierten Gäste mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bis zum Schlußpiff verteidigt hatte.

Ja, es war unter dem Strich ein „gebrauchter Tag“ für den Gast, der bei einem Chancenverhältnis von 13:0 (!) dennoch den Platz als Verlierer verlassen musste. Dabei startete die DJK engagiert und hätte schon frühzeitig in Führung gehen müssen. Zunächst ließ sich Philipp Gerlach nach einem Alleingang abdrängen (2.), ehe Patrick Michl frei vor SpVgg-Goalie Michael Bock an diesem scheiterte. Es ging fortan weiter in eine Richtung, während sich Moosbach immer wieder mit weiten Schlägen zu befreien versuchte. Die Gäste machten das Spielfeld gegen einen sich bei Ballverlust zurück ziehenden Gegner breit, meist fehlte aber dem finalen Pass die Genauigkeit. Als der Ball nach einem weiteren weiten Schlag des Gastgebers bis zu DJK-Schlussmann Laurenz Flor zurück wanderte, wollte dieser das Spiel mit einem Pass zu seinem Innenverteidiger Heiko Markl eröffnen. Das Zuspiel erfolgte jedoch etwas ungenau auf den auch etwas zögernden Markl, darauf schien der in der Nähe lauernde Patrick Schön nur gewartet zu haben. Der Moosbacher „roch den Braten“, spritzte dazwischen und kam vor dem DJK-Verteidiger an den Ball, um diesen gefühlvoll aus etwa 22 Metern über den ins Tor zurück eilenden Neustädter Keeper ins Netz zu heben. Dieser Treffer quasi aus dem Nichts beflügelte die Platzherren nun noch mehr, dem Favoriten einen großen Kampf zu liefern. Der rannte sofort wieder an und zielte bei gleich mehreren gefährlichen Situationen entweder „drüber“ oder am Kasten vorbei. Moosbach weiter nur auf Konter eingestellt, kam in der 22. und 23. Minute zu den beiden einzigen (!) erwähnenswerten Torschüssen des ganzen Spiels, als ein Freistoß knapp am Tor vorbei huschte und ein zweiter von Laurenz Flor mit guter Parade entschärft wurde. In Folge erhöhte Neustadt den Druck, kam immer wieder gefährlich vor das Tor, doch bei sechs „richtig guten“ Einschußchancen (unter anderem für Philipp Gerlach, Thomas Fukerider und Patrick Michl) war entweder das Visier schlecht eingestellt, ein Moosbacher Bein rettete oder SpVgg-Torwart Michael Bock wehrte die meist halbhohen Geschosse gekonnt ab.

Erwartungsgemäß schalteten die Gäste nach Wiederbeginn gleich mehrere Gänge hoch. Einbahnstraßenfußball war angesagt gegen einen mit Mann und Maus verteidigenden Gastgeber, der jede kleinste Möglichkeit nutzte, um Zeit von der Uhr zu nehmen. Vor allem Keeper Michael Bock übte sich geradezu aufreizend im Zeitschinden, ohne vom gut leitenden Schiedsrichter dafür belangt zu werden. Die Gäste rannten unverdrossen an, teilweise spielten sich tumultartige Szenen in der Moosbacher Box ab, doch das Tor des Gastgebers schien wie vernagelt. Immer wieder brannte es lichterloh, doch fehlte den Abschlüssen immer wieder die Genauigkeit, um zumindest einen Zähler zu retten. In der erdrückenden Schlußoffensive hätten dann Stefan Siegert – er kam in der 79. Minute nach Flanke von Armin Peter völlig frei zum Kopfball – und Patrick Michl – er lief aus halbrechter Position frei auf das Tor von Michael Bock zu, um dann erneut an diesem zu scheitern (84.) – den Ausgleich einfach machen müssen. Letztlich gelang es dem Spitzenreiter auch in der Nachspielzeit nicht, seine dritte Saisonniederlage zu verhindern. Doppelte Freude dagegen bei der Neuber-Elf: Die sich total verausgabenden Platzherren hatten einem weiteren Favoriten ein Bein gestellt und durften damit, quasi als Belohnung, das Ticket für eine kommende Kreisklassensaison gelöst haben.

Gästetrainer Manfred Lederer war trotz einer hektischen Schlußphase und den verlorenen drei Punkten nach kurzem Durchschnaufen gefasst. Kopfschüttelnd gab er ein kurzes Statement: „Unglaublich, aber solche Tage gibt es im Fußball. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat alles versucht. In solchen Spielen fehlt uns dann in den entscheidenden Situationen halt einfach ein Knipser, der die vielen Chancen rein macht. Nun gilt es, die zwei kommenden Wochen zu nützen, um im Training am Torabschluss zu arbeiten, denn wir wollen es in Waldthurn natürlich besser machen, als heute“.

Tor: 1:0 Patrick Schön (14.)
Schiedsrichter: Walter Hanauer (TSG Weiherhammer) – Zuschauer: 80