DJK Neustadt/WN – SV Waldau 3:0 (1:0)
„Nicht unbedingt die bessere, aber die cleverere Mannschaft hat das Spiel gewonnen“, sagte ein enttäuschter Waldauer Kapitän Alexander Wolfrath nach dem Spitzenspiel.
Damit traf er den Nagel auf den Kopf, denn der Heimelf genügte insgesamt eine durchschnittliche Leistung, um aufgrund einer ungemein effizienten Chancenverwertung das richtungsweisende Match verdient für sich zu entscheiden.
Dabei gelang dem Spitzenreiter unter gütiger Mithilfe des Gästeakteurs Lukas Woldrich ein Blitzstart. Einen um die Mauer gezirkelten 20-Meter-Freistoß von Philipp Gerlach wehrte der junge Abwehrspieler mit der Hand ab, obwohl die Kugel am Tor vorbei gegangen wäre. Das Geschenk des damit fälligen Handelfmeters nahm DJK-Kapitän Bastian Forster natürlich gerne an und versenkte das „Objekt der Begierde“ sicher zum frühen 1:0 im Netz. Wer nun im einheimischen Lager glaubte, das frühe Führungstor würde der DJK Sicherheit geben, wurde enttäuscht. Die Gäste antworteten sofort, wirkten produktiver und gefährlicher, auch wenn sie meistens nur mit weiten Bällen zum Erfolg kommen wollten. So musste Neustadts Goalie „Lenz“ Flor schon Kopf und Kragen riskieren um im Duell „1 gegen 1“ gegen den alleine vor ihm auftauchenden Tobias Hausner die Oberhand zu behalten (6. Minute). Nur drei Minuten später die nächste brenzlige Situation, als Spielmacher Alex Wolfrath mit seinem verdeckten Rechtsschuß nur den Außenpfosten touchierte.
In dieser Phase lag der Ausgleich in der Luft, auch weil die Neustädter in der Vorwärtsbewegung oft zu spät oder zu ungenau abspielten oder einfach zu lange mit dem Ball am Fuß liefen. Nachdem David Woldrich mit einem geschickten Schlenzer das einheimische Gehäuse nur knapp verfehlt hatte (27.), hatte die DJK die schwierige Phase unbeschadet überstanden und riß sich endlich am Riemen. Endlich kreierte auch sie Chancen, so bei einem blitzschnellen Gegenzug, den Philipp Gerlach mit fulminantem, nur knapp am Tor vorbei streichenden Flachschuß abschließen durfte. In der 36. Minute bot sich dann Patrick Michl die Riesenmöglichkeit, noch vor dem Wechsel auf 2:0 zu stellen, als er die Kugel freistehend über den herausstürzenden Gästekeeper Markus Müssig, aber auch übers Tor hob.
Unmittelbar nach Wiederanpfiff sollte der nach langer Verletzung wieder genesene DJK-Stürmer dann doch treffen und warf die zu unkonzentriert aufs Spielfeld zurückgekehrten Gäste wohl vorentscheidend zurück.
Nach geschicktem Seitenwechsel durch den eingewechselten Josef Fahrnbauer kam Michl in halblinker Position in Ballbesitz und überwand Markus Müssig darauf mit nahezu perfektem Schrägschuß ins rechte obere Toreck. In Folge hatte Neustadt nun seine stärkste Phase, kombinierte einige Male sehr geschickt, auch wenn Alexander Wolfrath bei einem der nun weniger gewordenen Gästegegenzüge erneut nur den Außenpfosten traf (55.). Mitte der zweiten Hälfte setzte der SVW dann alles auf eine Karte und Hans-Jürgen Linge beorderte alles, was er an Offensivspielern zu bieten hatte, aufs Feld. Und dann schien der Anschlusstreffer fällig: Der ansonsten blasse Tobias Guber schickte Tobias Hausner auf die Reise, der umkurvte noch Torhüter Flor, doch brachte er „das Runde“ einfach nicht im Tor unter und setzte es nur ans Außennetz (68.). Ob der erneut vergebenen Großchance erlahmten danach die Angriffsbemühungen der Gäste langsam, so konnte der Spitzenreiter seinen Vorsprung in der restlichen Spielzeit ohne die großen Probleme verteidigen und durfte in der Schlußminute sogar noch eine „Bude“ feiern. Ein weiter Ball von Yannick Busch setzte Thomas Fukerider in Szene, ein geschickter Querpaß auf den mitgelaufenden Patrick Michl folgte, der das Spielgerät aus kurzer Distanz nur noch ins leere Tor zum endgültigen „Knockout“ der Gäste bugsieren musste.
Wenn auch nur mit dem Ergebnis ganz zufrieden, sprach DJK-Coach Manfred Lederer nach dem Spiel von einem verdienten Sieg seiner Mannen im wichtigen ersten Spiel nach langer Pause: „Was wir allerdings nach der frühen Führung gezeigt haben, hat mir nicht gefallen. Da haben wir zu viele Fehler gemacht und unserem Gegner damit immer wieder gefährliche Situationen erlaubt. Ende der ersten Hälfte und bis Mitte Halbzeit 2, da haben wir das, was wir uns vorgenommen haben, gut auf den Platz gebracht. Dass Waldau dann offensiv noch einmal Druck macht, war klar, doch haben wir das Spiel in der Schlußphase dann doch souverän kontrolliert und nichts mehr anbrennen lassen. Die sich bietenden Konterchancen müssen wir da aber viel besser nützen.“
Gästetrainer Hans-Jürgen Linge war nach Spielschluß angefressen und ging mit seiner Mannschaft hart ins Gericht: „Durch eine unnötige Aktion nach einer Minute wird dein Matchplan schon am Anfang über den Haufen geworfen. Dann haben wir nur mit weiten Bällen agiert, was so keinesfalls geplant war. Eine mangelhafte Chancenverwertung und die fehlende Laufbereitschaft einiger meiner Spieler kommen dann noch dazu, so kannst du beim Spitzenreiter nichts holen, auch wenn wir phasenweise ohne Zweifel die Möglichkeit hatten, den Neustädtern weh zu tun.“
Tore: 1:0 Bastian Forster (2./Handelfmeter), 2:0 und 3:0 Patrick Michl (46./89.)
Schiedsrichter: Fritz Betzl (TSV Pressath) – Zuschauer: 120